ALISON JACKSON
FAKE TRUTH
noch bis 19.02.23


Das IPFO Haus der Fotografie präsentiert «Fake Truth» von Alison Jackson

Am 11. November 2022 ziehen Donald Trump, die Queen und Kim Kardashian ins Oltner IPFO Haus der Fotografie. Mit Doppelgängerinnen vor und von Alison Jackson hinter der Kamera inszeniert, zeigen die Werke Situationen, die wir uns alle schon einmal vorgestellt, aber eben noch nie gesehen haben. Die international vielfach ausgezeichnete britische Künstlerin zeigt unter anderem die royale Familie ganz privat, Barack Obama in einer Raucherpause und Bill Gates vor seinem neuen Mac von Apple. Die Ausstellung dauert drei Monate und endet am 19. Februar 2023.

Unterstützt von einem Team professioneller Lookalikes und mit enormem Produktionsaufwand inszeniert Jackson ihre Fotografien. Viel entsteht in Studioarbeit, mitunter geht sie aber auch auf die Strasse und lässt das Ganze mitfilmen, etwa wenn sie mit einem Double des letzten US-Präsidenten Donald Trump und einer Horde leicht bekleideter Models vor den Trump Tower in New York zieht und einen Menschenauflauf verursacht. Kaum jemand ist vor ihr sicher, Boris Johnson und Wladimir Putin haben ebenso ihren Auftritt wie Brangelina und Marilyn Monroe. Mit der Kamera und pikanten Szenen rückt Jackson unserer Celebrity-Kultur zu Leibe, die ebenso sehr von der Darstellungssucht ihrer Protagonisten lebt wie von unserer Obsession mit ihnen und die letztlich Phänomene wie Donald Trump überhaupt erst möglich gemacht hat. Ihre Arbeiten stehen dabei eindeutig in der grossen Tradition britischen Humors, in der schon immer klar war, dass geschmackvolle Zurückhaltung keine Kategorie von bissiger Satire ist.

Jackson sieht ihre Aufgabe aber nicht in der offensichtlichen Kritik an dieser oder jener Berühmtheit. Ihre Inszenierungen wagen auch nicht den Versuch, die «Wahrheit» der Promi-Kultur zu entlarven. Für sie ist die Promi-Kultur an sich obszön. Eine Kultur, die scheinbar immun gegen offensichtliche Kritik ist. Durch die Gratwanderung von Vorstellbarem und Abstrusem verdeutlichen Jacksons Fotografien, dass es keine Inszenierung mehr gibt. Die Fotografien zeigen eine Kultur, die durch das Ende der Privatsphäre und die ständige Nähe definiert ist, in der alles offenbart und gezeigt werden muss. Eine Welt, in der alles vorstellbar ist.

Vor dem Hintergrund von Schlagworten wie «alternative Fakten» und «post truth» spielen Alison Jacksons inszenierte Fotografien auf jeder Etage des IPFO geschickt mit unserer Erwartungshaltung und unserem Hunger nach Enthüllung. Was sich unsere durch Reality-TV und Homestorys geprägte Fantasie ausmalt, treiben ihre Bilder auf die Spitze. Sie geben einen grellen Vorgeschmack darauf, was passiert, wenn nur lange genug «Fake News» gerufen wird: Am Ende glaubt man alles oder überhaupt nichts mehr.

Rund 75 der grossformatigen Prints, ergänzt um zahlreiche Videoarbeiten, sind ab dem 11. November in Olten zu sehen. Auch dabei sind weltberühmte Werke wie ein Familienselfie mit der Queen, Lady Di mit ausgestrecktem Mittelfinger und Donald Trump im Clinch mit Miss Mexiko.

Meine Fotografie beschäftigt sich mit dem Voyeurismus der Öffentlichkeit, mit der verführerischen Macht von Bildern und unserem Wunsch, ihnen Glauben zu schenken. Ich arbeite mit Schauspielern, die so zurechtgemacht sind, dass man sie für echt hält – und versetze sie dann in Szenen, die wir uns alle schon einmal vorgestellt, aber eben noch nie gesehen haben
— Alison Jackson

TICKETS KANNST DU HIER BEZIEHEN

Info

AUSSTELLUNGSDAUER


Freitag 11. November 2022 - Sonntag 19. Februar 2022


AUSSTELLUNGSTAGE


JEWEILS MITTWOCH BIS SONNTAG


ÖFFNUNGSZEITEN


MITTWOCH - FREITAG 14:00 bis 18:00 h
SAMSTAG & SONNTAG 11:00 bis 17:00 h


ORT


IPFO Haus der Fotografie
Kirchgasse 10
4600 Olten

 
 

Preise

ERWACHSENE CHF 15.–


STUDENTINNEN CHF 10.–


RENTNER*INNEN CHF 10.–